Ernährungssünde: Zucker

Bereits 1957 bezeichnete Dr. William Coda Martin Zucker in einem Artikel als ein Gift, dem es zudem an Lebenskraft, Vitaminen und Mineralien mangelt: „Was übrig bleibt sind pure, raffinierte Kohlenhydrate. Eine unvollständige Umwandlung von Kohlenhydraten führt zur Bildung giftiger Stoffwechselprodukte (wie zum Beispiel der Brenztraubensäure)“.

Auch heute liegt in dieser Aussage noch viel Wahrheit. Die Verdauung des Zucker im menschlichen Körper beeinträchtigt verschiedene Funktionen und ist zudem aber auch Ursache und Wegbereiter für viele Erkrankungen. Er beeinflusst ganz stark unser Immunsystem und bildet damit den Nährstoff für Bakterien, Pilze, Viren und andere Parasiten.

Die Darmschleimhaut wird stark geschwächt und der Körper ist nicht mehr im Stande, eine funktionieren Abwehr aufzubauen oder essentielle Nährstoffe zu resorbieren. So gesehen ist Zucker reinstes Gift. Schon Paracelsus meinte: „Die Dosis macht das Gift.“ So kommt es natürlich auf die verzehrte Menge von Zucker und Zuckerstoffen an. Als Langzeitfolge vom Zuckerkonsums können sich Krankheiten wie Diabetes und Adipositas entwickeln. Es besteht ein erhöhtes Risiko an Herzerkrankungen, Bluthochdruck oder auch Autoimmunerkrankungen zu erkranken. Auch Arthritis, Asthma und generelle Immunschwäche sind Tür und Tor geöffnet. All dies schädigt natürlich im weiteren Verlauf auch andere Organe, wie z.B. Leber, Magen, Nieren und Darm.

Was auch bestimmt jeder schon feststellen konnte, Zucker ist nicht nur ungesund und steckt in viel zu vielen Nahrungsmitteln drin (von Kindernahrung bis hin zum scheinbar gesunden Smoothie – sofern nicht selbst zubereitet) sondern er macht auch süchtig nach mehr. Wenn man schon mal eine gewisse Zeit ohne Zucker gelebt hat kann dies bestätigen.

Der Beginn zuckerfrei zu leben braucht Standhaftigkeit und im weiteren Verlauf, fällt es einem dann gar nicht mehr so schwer. Aber wieder einmal begonnen ist die Süße derart ungewohnt und zu süß, findet man in dieser Phase aber keine Kontrolle, ist man wieder ganz schnell in der „Zucker-Genuss-Spirale“.


FÜR ALLE SÜSSMÄULER GIBT ES GESÜNDERE ZUCKERARTEN

Stevia

Stevia ist bis zu 300x süßer als gewöhnlicher Haushaltszucker und gehört damit zu den pflanzlichen Süßstoffen in der Küche die nur in kleinsten Mengen eingesetzt werden und dennoch ausreichend süßen können. Dabei belastet Stevia nicht die Bauchspeicheldrüse, da es keine Kalorien enthält und nicht den Blutzuckerspiegel erhöht. Für die Verstoffwechselung muss kein Insulin ausgeschüttet werden. Wer diesen leicht anderen Süßgeschmack von Stevia mag, der kann damit wunderbar Getränke, Shakes, Smoothies oder Desserts süßen.

Hingegen ist es etwas schwieriger es richtig zu dosieren bei Gebäck und Kuchen. Manche Stevia-Produkte sind daher mit einem weiteren Zuckerersatzstoff Erythrit vermischt. Dies gibt dem Süßpräparat mehr Fülle und lässt es damit besser dosieren. Wirkstoffisoliertes Stevia gibt es als Konzentrat flüssig oder auch in Tab-Form sowie pulverisierter Form. In gut sortierten Garten-Kräuterabteilungen findet man auch Stevia als Frischkraut.

Xylit / Xylitol / Birkenzucker

Xylit ist ein rein pflanzlicher Zuckeraustauschstoff und gehört damit zur selben Familie wie Sorbit, Mannit, Erythrit usw. Es wird aus Maiskolbenresten oder aus Birkenholz hergestellt – beide sind identisch. Xylit hat keinen Einfluss auf den menschlichen Blutzucker- noch auf den Insulinspiegel (bei Tieren wirkt es anders). Es hat einen sehr positiven Einfluss auf die Zahngesundheit (Karies, Zahnbeläge und auch Zahnfleischprobleme kann es sehr gut hemmen). Da Xylit ab einer unbestimmten individuellen Menge aber abführend wirkt, darf es nur bedacht eingesetzt werden. 0,5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht werden gut vertragen. Der Körper kann jedoch langsam an größere Xylitmengen gewöhnen (was bei Sorbit nicht geht).

Kokosblütenzucker

Er wird aus dem Blütennektar der Kokospalme gewonnen, wird dann nach traditioneller Art eingedickt, getrocknet und gemahlen. Somit ist er ein sehr naturbelassener Zucker, weder raffiniert noch gebleicht oder anderweitig verarbeitet. Dieser Zucker hat einen niedrigen glykämischen Index (GI) von 35. Kokosblütenzucker führt demnach nur zu einem sehr geringen und vorübergehenden Blutzuckeranstieg und daher kommt es nicht zu heftigen Blutzuckerschwankungen. Kokosblütenzucker ist nicht so süß wie der Haushaltszucker, wird dennoch 1:1 wie Zucker eingesetzt. Lassen Sie sich nicht irritieren, er schmeckt kaum nach Kokos, sondern eher nach Karamell.

Ahornsirup

Ahornsirup hat einen mehr oder weniger starken malzartigen Geschmack. Es ist ein sirupartiger Ersatz zum Süßen, der allerdings sehr wohl den Blutzuckerspiegel beeinflusst aber nicht annähernd so negativ wie etwa Zucker. Im Verhältnis zu Agavendicksaft verfügt Ahornsirup über einen nicht so hohen Fructose Gehalt.

Yacon

Yacon ist eine südamerikanische Süß- und Heilpflanze die seit Jahrhunderten im Einsatz ist. Diese knollenförmige Wurzel ist in Form ähnlich der Süßkartoffel. Aus dieser Wurzel wird ein Sirup oder auch ein Pulver als Süßungsmittel hergestellt. Lange Zeit war der Verkauf von Yacon in der EU verboten und gilt nun mittlerweile jedoch schon als Novel Food (neuartiges Lebensmittel). Yacon ist präbiotisch und verfügt über lösliche Ballaststoffe. Daher ist es sehr gut verdauungsregulierend und hilft bei chronischer Verstopfung. Sie beinhaltet Fructooligosaccharide, welche zu den Kohlenhydraten zu zählen sind. Diese Ballaststoffe sind nicht verdaulich und damit gelangen sie nicht blutzuckerwirksam in den Blutkreislauf, sondern werden wieder ausgeschieden. Der glykämischen Index (GI) ist niedrig. Im Gegensatz zum Zucker (der nur Kalorien enthält und ungesund ist) besitzt die Yaconwurzel verschiedene wichtige Mineralstoffe, wie Calcium, Kalium und Eisen.

Datteln

Datteln bieten eine sehr natürliche und gesunde Süßart. Trockenfrüchte (mag jedoch nicht jeder) verfügen über eine fruchteigene Geschmacksart und sie passen daher auch nicht in jede Rezeptur. Sie können sich sehr gut einen Dattelsirup selber herstellen. Nehmen Sie dafür einfach einige getrocknete Datteln ohne Kerne. Geben Sie die Datteln in den Hochleistungsmixer und fügen Sie etwas Wasser oder frisch gepressten Orangensaft hinzu und mixen Sie diese Masse zur einheitlichen Konsistenz. Der Sirup kann in Flaschen abgefüllt bis zu 10 Tagen im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Palmzucker

Palmzucker wird in den Tropen (bes. in Indien) schon sehr lange verwendet. Er wird – wie der Kokosblütenzucker – aus dem Blütennektar bestimmter Palmen – den Zuckerpalmen – gewonnen. Auch der Geschmack erinnert leicht an Karamell und passt daher zu sehr vielen Rezepturen. Sein glykämischen Index (GI) ist mit 40 für ein Süßungsmittel ebenfalls sehr niedrig angesiedelt.

Rote Bananenpulver

Das hochwertiges Rote-Bananenpulver wird ohne Hitzeeinwirkung hergestellt. So liegen die Inhaltsstoffe in unveränderter Form vor, neben der Süßkraft liefert es reichlich an Beta-Carotin, Kalium, immerhin 8% Eiweiß und fast 6% Ballaststoffe. Wenn man mit Bananengeschmack süßen mag, ist dieses Pulver eine angenehme Alternative zum Zucker.

Salz

Ja, Sie lesen richtig. Salz ist in minimalen Dosierungen ein Süßungsmittel. Die alchimistische Art zu Kochen, wo Süßungsmittel da auch immer eine Prise Salz. Schmeckt etwas bitter oder sauer, fügen Sie eine Prise Salz hinzu.