Ernährungssünde: Weizen

Es wird uns seit Jahren regelmäßig immer wieder vorgebetet, wie gesund eine vollkornreiche Ernährung ist. Die Industrie folgte spätestens seit den 90-er Jahren auch mit einer entsprechenden Vielfalt an Brot, Semmeln, Gebäck und anderen Backwaren. Alles wurde zunehmend auch noch mit Körnern und Kräutern angepasst, sodass man auch heute noch annehmen muss, es sei gesund.
Neben der Täuschung, dass viele dieser Produkte mit Maltose gefärbt werden und damit dunkler aussehen und für den unwissenden Verbraucher nun gesünder erscheinen, sind wir doch heute viel schlauer.
Denn was hier gesund scheint, ist für die meisten Menschen eben das absolute Gift. Gerade die, die ihre Erfahrungen mit dem Weglassen von Weizen bis hin zu kompletten Getreideverzicht (Glutenfrei) an sich erfahren haben, können dies zahlreich bestätigen. Ihnen geht es nach einer gewissen Zeit der Abstinenz viel besser. Angestaute Symptome wie Verdauungsbeschwerden, Sodbrennen, Durchfall, Verstopfung; Erkrankungen wie Migräne/Kopfschmerzen, Reizdarm/Reizmagen, chronische Entzündungen, Morbus Crohn/Colitis ulc., bis hin zu Autoimmunerkrankungen (welche langsam weichen können) hat man beobachten können. Aus diesen Erfahrungen haben sich im Verlaufe der letzten 50 Jahre ( erste Ansätze bestätigt seit der 50-er/60-er Jahre) verschiedene „neuartige“ Ernährungsweisen entwickelt, wie z.B. Säure-Basen Kost, Low Carb, Paleo, in Amerika kam so die Atkins Diät auf.

Bereits im Bereich der Elektroakupunktur hat man bereits in den frühen 50-er Jahren begonnen, Ursachenforschung für Erkrankungen zu betreiben. Der Arzt Dr. Voll nahm dies Wissen auf und vervollständigte dies zur Elektroakupunktur nach Voll (EAV – seit ca. 1956). Die EAV wird im Bereich der Alternativmedizin bei Allergien, Neuralgien, Kopfschmerzen, Neurodermitis, Leber- und Nierenschwäche, Magen- und Darmerkrankungen, Zahnschmerzen und anderen Beschwerden sowohl diagnostisch als auch therapeutisch eingesetzt. In diesem Rahmen der Untersuchungen fanden Therapeuten immer wieder die Bestätigung, dass viele Menschen unter einer Weizenunverträglichkeit leiden (andere gehäufte Unverträglichkeiten waren z.B. gegenüber Laktose, Fruktose und Eiweiß/Eiklar). Diese sind uns alle gegenwärtig und werden von kaum einen angezweifelt. „Eine kleine Studie hat ergeben, dass sich die Glucose-Werte bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit und Glucose-Intoleranz oder Typ-2-Diabetes bei Umstellung auf „Steinzeiternährung“ (Paleo) gegenüber einer mediterranen Ernährung deutlicher verbessern.“ (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Steinzeitern%C3%A4hrung (Wikipedia / Paleo) Lindeberg S:, Jönsson T., Granfeldt Y., Borgstrand E., Soman J., Sjöström K., Ahrén B.: A Palaeolithic diet improves glucose tolerance more than a Mediterranean -like diet in individuals with ischaemic heart disease. In: Diabetologia. 2007 Sep; PMID 17583796, doi:10.1007/s00125–007-0716–y).

Mit dem Getreide (zu den wichtigsten Getreidesorten gehören Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Hafer, Mais und Reis) ist dies anders. Es scheiden und streiten sich hier die Geister. Natürlich sehen Ernährungswissenschaftler Mineralstoffe, Ballaststoffe und Vitamine, dagegen stehen aber die Erfahrungen vieler Betroffener und Belege und Versuche von Studien. Mein Ansatz ist, ein Versuch, gerade im Betroffenen-Fall lohnt sich allemal. Besonders bei „aus-therapierten“ Patienten. Wenn nichts mehr zu helfen vermag oder man keine weitere Lösungen kennt, sollte einem persönlich ein Selbstversuch wert sein. Man hat nichts zu verlieren. Versuchen Sie mindestens 4 Wochen den Verzicht, entweder im leichteren Schritt nur der Verzicht auf Weizen oder aber im noch effektiveren Schritt, der Verzicht auf komplettes Gluten.

WARUM DER VERZICHT EINE VERSUCHUNG WERT IST?

In den letzten Jahrzehnten wurde extrem viel an der Genetik von Getreide geforscht und entsprechend angepasst. Es wurde am Klebereiweiss (Gluten) des Korns gearbeitet, damit es in der Verarbeitung einen homogeneren und leichter zu verarbeitenden Teig gibt. Auch an Resistenzen gegen Keime, Viren und Bakterien und sicher noch an viel mehr hat man geforscht und verändert. Schauen wir uns nun einmal die Unverträglichkeiten an, gerade in ebenso den letzten Jahrzehnten haben sie sich in Art und Anzahl vervielfacht, wer mag denn da noch einen Zweifel am Zusammenhang anstellen? Der Körper ist auf dieses Klebereiweiss nicht eingerichtet und kann es nicht verstoffwechseln. So gibt er die Warnung in Form der Beschwerden aus.

Die in dem Getreide enthaltene Stärke verbindet sich im Körper mit dem Gluten und daraus ergibt eine klebrige Masse in unseren Verdauungsorganen. Der Körper kann diese nicht vollständig verdauen und so bilden sich Tag für Tag Schlacken und Säuren. Diese lagern sich an den unterschiedlichsten Stellen im Körper ab, besonders im Bindegewebe. Da der Körper immer wieder versucht dagegen anzukämpfen entstehen chronisch entzündete Schleimhäute (neben Magen-Darm-Beschwerden auch häufige Erkältungen) als typische Folgen von täglichem Brot- und Teigwarengenuss. Die gebildeten Säure werden vom Körper automatisch versucht durch ihre Gegenspieler (basische Mineralstoffe) abzubauen. Dies funktioniert nicht, da der tägliche Bedarf an diesen Stoffen weitaus größer ist als die Zufuhr oder der körpereigene Bestand. Dadurch entstehen Folgeerkrankungen, wie die des Bewegungsapparates (Arthrose, Gicht, Rheuma). Diese Ablagerungen bedingen auch Veränderungen im Blutkreislauf und damit im weiteren Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck und bis hin zum Risiko des Schlaganfalls und weiteren Folgeerkrankungen. Des weiteren bedarf der Körper einer ganz intensiven Kohlenhydrat-Verdauung und damit Hochleistung der Bauchspeicheldrüse. Es kann im Laufe der zu Adipositas kommen. Ist die Leistungsfähigkeit der Bauchspeicheldrüse einmal erschöpft, ist Diabetes eine Risiko – Folgeerkrankung.

Das Problem mit Lektinen im Getreide Lektine sind natürliche Pflanzenschutzmittel, die die Pflanze/Getreide vor Freß-Feinden schützen. Sie werden als Hämagglutine bezeichnet, da sie in der Lage sind, sich an rote Blutkörperchen zu heften und diese zu verklumpen (Hämagglutation) und darüber hinaus sich auch an so ziemlich alle Zellen des Körpers zu heften. Besonders für Patienten mit Autoimmunerkrankungen sind Lektine gefährlich, denn sie Erhöhung der Darmdurchlässigkeit verbunden mit dem Risiko, dass Bakterien und andere Substanzen, die Probleme verursachen, in den Körper eindringen können. Ein gesunder Körper mag in der Lage sein dies auch gesund zu verstoffwechseln, aber ein Kranker bei dem sich eh die Zellen gegen ihn richten…

GESUNDE MEHLE ZUM BACKEN, ANSTELLE WEIZEN & CO.

Wir finden heute viel mehr „Mehl“-Sorten, als einfach nur Weizen-, Dinkel- oder Roggenmehl. Es lohnt sich dabei jeweils aber auch der Blick auf die entsprechende Nährstofftafel. Denn nur weil diese Mehle pauschal glutenfrei sind, heißt dies nicht zwangsläufig, dass sie auch kohlenhydratarm sind. Verwenden können wir z.B. Kokosmehl, Mandelmehl, Maniokmehl, Leinsamenmehl… Diese Mehle werden aus den entsprechenden Nüssen und Früchten gewonnen und je nach Herstellungsverfahren/Anwendung haben sie unterschiedliche Kohlenhydratanteile.

Zum Beispiel hat ein gutes Kokosmehl einen Anteil von ca. 8-16 kcal. Ich habe auch schon Mehle mit 64 kcal im Handel gesehen. Mit diesen Mehlen finden sich im Internet mittlerweile diverse Foren und Webseiten mit entsprechenden Rezepten, da können Sie so richtig frei und kreativ sich beim Backen austoben, ob nun neue Sonntagsbrötchen gesund kreieren oder auch mal ein leckeres Baguette zum Abendsalat schnell backen. Aber Achtung, nur weil es kein Gluten enthält, ist es trotzdem eine reichhaltige Angelegenheit die in Maßen verzehrt werden sollte.